100 Jahre Friedhof Tornesch

 

Im Jahr 1909 feierte der Tornescher Friedhof seinen einhundertsten Geburtstag. Er wurde auf einem Teil des

ehemaligen Geländes des Tornescher Hofes errichtet. Später erfolgten Erweiterungen.

Die alte Friedhofskapelle von 1909 ist noch erhalten. Am Ende der Hauptachse des alten Einganges bei der

alten Kapelle steht das Erinnerungsdenkmal für die Gefallenen beider Weltkriege.

Ein besonderer Erinnerungsstein – das Bombenopfergrab – erinnert an Kriegstote der Zivilbevölkerung, die in

den letzten Kriegswochen im April 1945 starben. Sie sind in einem Massengrab beerdigt.

 

(Foto Bombenopfergrab)

Dieses Bombenopfergrab mit zehn Toten befindet sich linkerhand des breiten auf die große Friedhofskapelle

zugehenden Hauptweges.mDie erste Friedhofsordnung wurde vom Kirchenvorstand im Oktober 1909 erlassen.

Bei den Grabstellen unterschied man Reihengräber und Erbbegräbnisse, die im Familienbesitz verblieben.

Reihengräber wurden den Gemeindegliedern für die Verwesungsfrist unentgeltlich überlassen.

Erbbegräbnisse wurden verkauft.

 

1 oder 2 Gräber kosteten 30 Mark, 3 Gräber 60 Mark, 4 Gräber und jedes weitere Grab 90 Mark.

Die Ruhezeit betrug damals 30 Jahre.

 

Die Friedhofsordnung enthielt die  Bestimmungen: „die Nutzung des Grases steht dem Totengräber zu, er darf

aber keine Tiere dort grasen lassen“ und „das Betreten des Friedhofes ist nur in anständiger Kleidung gestattet,

Kindern nur in Begleitung Erwachsener. Zigarren sind verboten.“

Im ältesten Teil des Friedhofes, zwischen der alten Kapelle und der Gedächtnisstätte für die Opfer der Weltkriege,

liegen noch einige besonders gestaltete große Familiengrabanlagen.

 

(2 Fotos Grab Sander und Kleinwort Nissen)

Mit dem Bevölkerungsanstieg nach 1945 – Tornesch war durch die Anzahl der Flüchtlinge und Vertriebenen stark

angewachsen – wurde der Friedhof zu klein und musste erweitert werden, zuerst im Jahr 1947 um 3 ha.

Der erweiterte Teil erhielt eine Hauptachse Richtung Kapellenneubau 1952.